<EINLEITUNG>

Das Geotop Lützelbruch im Lindelbacher Steinbruch ist der Lebensraum von einigen/vielen interssanten und zum Teil seltenen Tierarten. Dieses Gebiet ist im Umweltatlas Bayern sowie im Bayernatlas offiziell als Geotop ausgewiesen. Ein grafische Veranschaulichung der Lage ist auf der Karte des BayernAtlas ersichtlich. Das orangene Viereck repräsentiert dabei das Geotop. Als Orientierungshilfe werden zudem die beiden Bodendenkmäler Derrick-Kran und die Lützelquelle (kleines pinkes Viereck) in der Karte dargestellt.

Quelle: BayernAtlas (https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/)

Der Steinbruch hat seit geraumer Zeit das Problem, dass er stetig zuwächst. Die durch den Klimawandel zunehmende Trockenheit sorgt darüber hinaus für ein zu schnelles Austrocknen der Pfützen und Tümpel. Das Biotop an der Lützelquelle hat bisher nur geringfügige Probleme mit der Trockenheit – zumindest so lange die Quelle noch Wasser führt. Bedingt dadurch, dass zwischen den beiden Biotopen (Steinbruch und Lützelquelle) kein befestigter Weg liegt, können die Amphibien jedoch problemlos in diesem Biotopverbund wandern und haben so die Möglichkeit einen ausreichend feuchten bzw. nassen Lebensraum zu erreichen.

Um den oben genannten Umwelteinflüssen entgegen zu wirken, haben sich umweltbewusste Personen selbständig im Bereich der Aufzucht und Auswilderung von Amphibien verschiedenster Arten engagiert. Seit 2014 konnten dadurch ca. 275 Gelbbauchunken ausgewildert werden. Dazu kommen beispielsweise im Jahre 2018 noch 5 Teichmolche, 3 Kammmolche und 8 Springfrösche.

<Details zur Aufzucht>
Wer hat die Aufzucht durchgeführt? Können Person/Institution o.ä. genannt werden?

Allgemein kann man feststellen, dass der Grasfrosch scheinbar zu Gunsten des Springfroschs verschwindet. Ihm ist es scheinbar zu trocken. Am Krötenzaun, auf der Strecke zwischen Lindelbach und Randersacker im Wald, kann man das ebenfalls beobachten. Im Herbst 2020 konnte zudem eine deutliche Verbesserung der Situation durch die Schaffung verschieden großer Laichgewässer festgestellt werden. In Frühjahr 2021 wird man den Erfolg der Maßnahmen beobachten können.

An dieser Stelle möchte sich die Bürgerinitiative Lindelbach für das Engagement der Freiwilligen Helfer bedanken, dass Sie sich für den Erhalt eines arteinreichen Naherholungsgebietes einsetzen!
Wir wissen das sehr zu schätzen!


Die Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Kleiner Froschlurch mit auffallendem Fleckenmuster auf der Unterseite:
Die Gelbbauchunke ist auf den Lebensraum Wasser angewiesen. Doch durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll, Dünger und Umweltgiften in Kleingewässer ist die Gelbbauchunke bedroht .

Lebensraum
Die Gelbbauchunke gehört zu den Amphibien mit einer engen Gewässerbindung. Ursprünglich war die Art ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen. Sie besiedelte hier die in Abhängigkeit von der Auendynamik immer wieder neu entstehenden, temporären Kleingewässer. Auch in ihren zivilisatorischen Ersatzbiotopen bevorzugt sie temporär wasserführende Klein- und Kleinstgewässer auf lehmigem Grund, wie Traktorspuren, Pfützen und kleine Wassergräben.
Durch die schnelle Erwärmung der Gewässer ist eine rasche Entwicklung des Laichs und der Larven gewährleistet. An Land suchen die Tiere Verstecke unter Steinen, Totholz und in Lücken- und Spaltensystemen von Felsen auf.

Schutzstatus
Europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie (Anhang II und IV) und „streng geschützt“ gemäß Bundesnaturschutzgesetz. Eine Gefährdung für die Vorkommen der Gelbbauchunke geht vor allem von Lebensraumverlusten aus, wie sie beispielsweise durch das Verfüllen von Tümpeln, durch Ausbau von unbefestigten Waldwegen und Rückegassen, aber auch durch natürliche Sukzession (vor allem die Verbuschung) der Pionierbiotope auftreten. (NABU)


Der Grasfrosch (Rana temporaria)

Grasfrösche kommen in vielen Lebensraumtypen vor – bevorzugt allerdings in kleinen Teichen und Weihern.

Lebensraum
Der Grasfrosch besiedelt ein breites Spektrum stehender und fließender Gewässer. Vor allem dauerhaft stehende Gewässer wie kleine Teiche und Weiher werden dabei bevorzugt besiedelt. Hier laichen die Grasfrösche ab und können auch am Gewässergrund überwintern. Als Landlebensräume werden Grünland, Saumgesellschaften, Gebüsche, Gewässerufer, Wälder, Gärten, Parks sowie Moore besiedelt.

Schutzstatus
„Besonders geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.


Der Kammmolch (Triturus cristatus)

Der Kammmolch ist vor allem in verkrauteten Teichen, Weihern und Tümpeln der offenen Landschaft sowie der lichten Wälder zu finden.

Lebensraum
Der Kammmolch ist ein Bewohner des Offenlandes und lebt vorwiegend in reich strukturierten Grünländern. Man findet Kammmolche allerdings auch in geschlossenen Wäldern, hier sind die Populationen zumeist sehr klein. Der Kammmolch bevorzugt als Ablaichplätze etwas größere und tiefere pflanzenreiche Gewässer, ist aber auch in kleineren Tümpeln und Gräben zu finden. Als Sommerlebensräume werden zum einen die Gewässer (einzelne Tiere leben ganzjährig im Wasser) und zum anderen die Gewässerränder, Wiesen, Hecken, Waldränder und lichtere Waldbereiche aufgesucht.

Artenschutz
Der Kammmolch wird landesweit als gefährdet eingestuft. Die einzige Sichtung im Landkreis Würzburg war in Eibelstadt und wurde 2018 im historischen Steinbruch ausgewildert. Insbesondere durch die anhaltenden Lebensraumveränderungen hat die Art vor allem durch den enormen Grünland- und Kleingewässerverlust erhebliche Bestandseinbußen erfahren. (NABU)


Der Teichmolch (Lissotriton vulgaris)

Der Teichmolch ist in Deutschland die häufigste Molchart und fast überall verbreitet. Er kann bis zu elf Zentimeter lang werden, ist bräunlich gefärbt und in der Wassertracht haben die Männchen einen hohen und stark gewellten Kamm.

Lebensraum
Als Laichgewässer nutzen Teichmolche alle Arten stehender Gewässer, sowie langsam fließende Gräben. Bevorzugt besiedelt werden besonnte und wasserpflanzenreiche Gewässer.

Schutzstatus
„Besonders geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.


Der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)

Der Bergmolch ist ein typischer Bewohner gewässerreicher Wälder der Mittelgebirgszone. Während der Paarungszeit bekommen die Männchen eine blaue Rückenfärbung, die sich nach der Laichzeit ab Mai wieder eine schlichtere, unscheinbarere Landtracht entwickelt.

Lebensraum
Der Bergmolch (Ichthyosaura alpestris, alter Name Triturus alpestris) ist ein typischer Bewohner gewässerreicher Wälder der Mittelgebirgszone. Dort ist er häufiger mit dem Fadenmolch (Mesotriton helveticus) vergesellschaftet, der aber insgesamt seltener ist. Waldärmere Gebiete meidet der Bergmolch häufig.

Schutzstatus
„Besonders geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. (NABU)


Der Springfrosch (Rana dalmatina)

Der Springfrosch zählt in Deutschland zu den selteneren Froscharten. Als Lebensraum wählt er meist lichte und gewässerreiche Laubmischwälder. Von dem sehr ähnlichen Grasfrosch ist er am besten durch die relativ lang und zugespitzte Schnauze zu unterscheiden.

Verbreitung
Der Springfrosch ist von Frankreich an über Teile Deutschlands, Österreichs, Ungarns bis nach Griechenland verbreitet. In Deutschland zählt er zu den selteneren Froscharten. Die bekannten Vorkommen befinden sich dabei im Süden und in der Mitte des Landes.

Lebensraum
Der Springfrosch besiedelt wie der ähnliche Grasfrosch (Rana temporaria) ein breites Spektrum stehender Gewässer. Er bevorzugt jedoch lichte und gewässerreiche Laubmischwälder. Wenn Offenland über Gebüschreihen mit dem Wald verbunden sind, vermag er auch dieses zu besiedeln. Als Laichgewässer dienen dem Springfrosch Waldtümpel, Weiher, kleine Teiche und Wassergräben.

Schutzstatus
Europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie (Anhang IV) und „streng geschützt“ gemäß Bundesnaturschutzgesetz. Streng geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Außerdem ist es verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensstätten zu beunruhigen. (NABU)


Der Grünfrosch

Bei den sogenannten Grünfröschen handelt es sich um ein Konglomerat aus Kleinem Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), Seefrosch (Pridibundus) und Teichfrosch (P. kl. esculentus), der eine Mischform aus den beiden anderen Arten (Elternarten) darstellt und somit selbst keinen echten Artstatus besitzt. Die Grünfrösche sind grün bis olivbraun mit dunklen Flecken, häufig auch mit einer gelblichen Mittellinie auf dem Rücken. Die Unterseite ist weißlich.

Lebensraum
Grünfrösche sind die Frösche, die man im Sommer üblicherweise am Rand von Gewässern findet und die mit einem großen Satz im Wasser verschwinden, wenn man sich ihnen nähert. Auch in der Lützelquelle sind Grünfrösche kartiert und brauchen diese als ihren Lebensraum.


Die Erdkröte (Bufo bufo)

Die Erdkröte ist eine der häufigsten Amphibienarten Europas und fast auf dem gesamten Kontinent verbreitet. Außerdem ist mit bis zu elf Zentimetern eine unserer größten Amphibienarten. Die Oberseite ist bräunlich gefärbt mit einer Vielzahl von Warzen.

Lebensraum
Erdkröten besiedeln ein breites Spektrum an Lebensräumen und sind an einer Vielzahl von Gewässern zu finden (unter anderem auch die Lützelquelle).

Schutzstatus
„Besonders geschützt“ nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung. Besonders geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.