Traumhaft wohnen und leben im fränkischen Naturparadies droht die Zerstörung!

Lindelbach gilt als fränkisches Schmuckstück in puncto Wohnidylle, jedoch drohen durch einen geplanten Steinbruch gravierende Folgen für Natur sowie Wohn- und Lebensqualität!


Eine überaus wertgeschätzte Lage und ein äußerst kontroverses Projekt

Wie würde es Ihnen bei der Vorstellung ergehen, einen Steinbruch als neuen Nachbarn (auf Lebenszeit) zu bekommen?
Das Vorhaben, einen Steinbruch in unmittelbarer Dorf Nähe zu errichten, hätte nicht nur für die Dorfbewohner gravierende Folgen. Warum und wodurch die Wohn- und Lebensqualität der Region dramatisch eingeschränkt werden würden, werden wir hier genauer darlegen.

Lindelbach – Natur und Lebensqualität

Unsere Ortschaft gehört zu Randersacker. Zum belebten und kulturellen Premiumweinort schafft Lindelbach mit seinen Wander- und Aufenthaltsmöglichkeiten in der Natur einen ausgleichenden Gegenpol.
Von allen Seiten durch vielfältige Natur umschlossen, liegt es fast ein wenig versteckt. Gerade diese Lage macht den Ort zu einer absoluten Wohlfühloase für alle Ansässigen und einer bezaubernden Entdeckung für Besucher. Diese wissen die Symbiose aus Naturnähe und Zentralität aufgrund der geringen Distanz zu den umliegenden Städten zu schätzen. Würzburg, Kitzingen und das kleine Städtchen Ochsenfurt sind jeweils ca. zehn Kilometer entfernt und somit schnell zu erreichen.
So übernachten auch Touristen gerne in Randersacker und genießen die Natur in Lindelbach.

Um in das ländlich und ruhig gelegene Örtchen zu gelangen, folgt man von Randersacker aus einer kurvenreichen, einsamen Straße mit dichtbewachsenem Mischwald. Auf der gegenüberliegenden Seite begleiten Weinberge den Weg bis zum Dorfeingang – ein für das Frankenland typisches Landschaftsbild.

Durch den Altort von Lindelbach führt die Hauptstraße vorbei an den zumeist noch alten Steinhäuser, bepflanzten Vorgärten, bewachsenen Hauswänden und begrünten Innenhöfen, die zum Charme des Ortes beitragen.

Alte Steinhäuser, bepflanzten Vorgärten, bewachsenen Hauswände und begrünten Innenhöfe in Lindelbach
Alte Steinhäuser, bepflanzte Vorgärten, bewachsenen Hauswände und begrünten Innenhöfe in Lindelbach

Der ländliche Charme und das ruhige Landleben werden durch den wichtigen Gesichtspunkt unterstützt, dass Lindelbach kein Durchfahrtsort ist.
Zum einen wird der Geräuschpegel durch das geringe Verkehrsaufkommen auf ein Mindestmaß gesenkt. Zum anderen ist die Gefahrenquelle „Verkehr“ für spielende Kinder um ein Vielfaches minimiert. Auch wird eine gute Luftqualität erhalten.

Direkt am Ortseingang gelangt man von der Hauptstraße in das Siedlungsgebiet.

Das angrenzende Neubaugebiet erstreckt sich bis an die ersten Weinberge. Dieser Bereich des Orts liegt in unmittelbarer Nähe zum geplanten neuen Steinbruch.
Insgesamt wohnen und leben in Lindelbach ca. 500 Einwohner. Sie alle wären durch die Umsetzung dieses Projektes betroffen.

Die Distanz zum Dorf

Mit gerade einmal 300 Metern Entfernung zum Ortsrand würde der geplante neue Steinbruch in Lindelbach für einige Bewohner extrem nah am eigenen Haus liegen. Die geringe Distanz zum Ort hätte aber für alle Anwohner erhebliche Auswirkungen, wie etwa ein erhöhtes Lärmaufkommen sowie die erhöhte (Fein-)Staubentwicklung und den unweigerlichen Eingriff in Natur und Grundwasserversorgung.

Die Arbeiten laut Bauantrag sollen von 07:00 – 22:00 Uhr bzw. innerhalb der Kernarbeitszeiten von in der Regel 07:00 – 18:00 Uhr ausgeführt werden. Der Abbauzeitraum soll ca. 10 Monate im Jahr stattfinden. In diesem Zeitraum sollen täglich ca. 8 – 10 LKW Ladungen (An- und Abfahrt) erfolgen.

Die Besorgnis aller Bürger ist auch in Bezug auf die Abfahrtswege weiterhin groß. Denn trotz der geplanten Abtransportstrecke, welche nicht über das Dorf führen soll, können Änderungen dahingehend nicht gänzlich ausgeschlossen werden, was ein erhöhtes Verkehrsaufkommen (Durchfahrtsverkehr) zur Folge hätte. Dabei handelt es sich um schwere Transportlaster. Sie verursachen enormen Lärm, Schmutz und bergen ein Gefahrenrisiko für Mensch und Tier.

Lebensqualität – Wonach bestimmt sich eigentlich unsere Lebensqualität?

Lebensqualität lässt sich in materiellen und immateriellen Wohlstand unterteilen. Wesentlich sind die Bereiche Arbeit und Wohnen, Freizeit und Natur sowie Gesundheit und Sicherheit. Die genannten Faktoren machen deutlich, dass die Lebensqualität zum Großteil eine ganz individuelle, persönliche und somit subjektive Empfindung ist. Sie lässt sich im Allgemeinen nicht mithilfe festgelegter Formeln ermitteln. Dennoch finden die Bedürfnisse unterschiedlicher Altersgruppen in den jeweiligen Bereichen größtenteils Übereinstimmung – so auch in Lindelbach.
Bürger jeglicher Altersgruppe genießen und schätzen das Wohnen und Leben in ruhiger und ländlicher Umgebung sowie die Möglichkeit der Erholung und des Krafttankens in der umliegenden Natur. Dies ist ein großer Beitrag, der zur Erhaltung einer guten Lebenssituation für alle Ansässigen sorgt.

Wohnqualität

Mittels klarer Grundlagen und festgelegten Werten wird der Grundstückswert zu etwas Greifbarem. Der Grundstückswert ist der wohl einzige gut messbare Faktor (mittels vorhandener und festgelegter Richtwerte) in Bezug auf die Bestimmung einer guten Lebensqualität. Ebenfalls sollte die Tatsache nicht ungeachtet bleiben, dass es oftmals für die meisten ein langer und arbeitsreicher Weg ist, eine Immobilie zu erwerben und sich den Besitz finanziell leisten zu können!
Viele nehmen den Aufwand in Form von hohen Investitionen und großen finanziellen Kosten dennoch auf sich. Grund dafür ist u.a. der enorme Sicherheitsfaktor, den der Besitz eines/r Grundstücks/ Immobilie mit sich bringt: in wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch für das eigene Wohlbefinden im Hinblick auf die Wohnsituation.

Wonach bestimmt sich nun der Grundstückswert?

Der Grundstückspreis in Bayern setzt sich aus dem Bodenrichtwert und aus dem Preis von Vergleichsobjekten in der näheren Umgebung zusammen. (Quelle: www.grundstueckspreise.info, abgerufen am 15.06.2021)
Sollte der Kaufpreis unter dem Durchschnitt liegen, ist es wahrscheinlich, dass einige unerwünschte Faktoren vorliegen.

Genau das wäre in Lindelbach der Fall, sollte der geplante Steinbruch gebaut werden. Es droht andauernder Abbau- und Maschinenlärm über Jahrzehnte hinweg. Große und permanente Luftverschmutzung durch abbaubedingtes Staub- und Schmutzaufkommen sind unvermeidlich. Ebenso erhöhter Verkehrslärm durch die Baustellenfahrzeuge, welcher nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.
Hinzu kommt die vorherrschende Windrichtung aus Nord-Westen. Sie sorgt dafür, dass der Staub vermehrt durch den Ort getragen werden würde. Der Aufenthalt im Garten oder auf der hauseigenen Terrasse würde begleitet von Staub, Feinstaub und Dreck.
Die Fenster am Haus, die parkenden Autos und die aufgestellten Gartenmöbel würden ebenfalls von ihm befallen. Täglich, auch wenn der Steinbruch nicht in Betrieb ist.

Die Tatsache, dass das festgelegte Areal in vier Abschnitte zum Abbau unterteilt wird, hat zur Folge, dass immer wieder ein neuer Krater ausgehoben werden muss. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich die Geräusche und der Lärm der hierzu benötigten schweren Gerätschaften an der Oberfläche. Erst bei einer erheblichen Tiefe kann ein gewisser Schallschutz entstehen und den Lärm etwas reduzieren (siehe auch Infraschall und tieffrequenter Schall).
Die Firma aus Kleinrinderfeld versucht die Beeinträchtigungen aufgrund von Richtlinien festgelegter Lärmschutzwalle zu reduzieren. Bei einer so geringen Distanz zum Ort und der direkten Aussicht auf meterhohe Erdwälle hilft jedoch ein Sicht- und Lärmschutzwall nur sehr bedingt.

Eine Bewertung der Grundstücke und Wohnhäuser unter diesen Gesichtspunkten lässt den Wert um ein Vielfaches sinken.
Das bedeutet einen hohen wirtschaftlichen Schaden für jeden betroffenen Grundstücks- und Immobilienbesitzer im Ort.

Kann man hier von einem gewinnbringenden Vorhaben für ALLE sprechen?

Würden Sie sich FÜR eine Immobilie in solch einer Umgebung entscheiden?
In Anbetracht des allgemein knappen Wohnraumes wird der hier bestehende Wohnraum durch die drohenden Veränderungen deutlich beschnitten. Denn für zurzeit erwerbbare Grundstücke/Immobilien in Lindelbach bleiben die Interessenten bereits fern. Vielleicht aufgrund des drohenden Steinbruchs?

Natur und Freizeit / Vitamin GREEN

Bereits hier, an der Ortsgrenze zu den Weinbergen, beginnt unser Naherholungsgebiet. Das dahinter liegende Naturschutzgebiet, in welchem sich auch der historische Steinbruch befindet, ist nur ein paar Gehminuten entfernt.
Ebenso führt der Kulturweg an den Weinbergen und auch am historischen Steinbruch entlang.
Die vielen ausgewiesenen Wanderwege finden bei Anwohnern wie auch bei Besuchern große Beliebtheit und sind Haupt-Anlaufstelle für viele Freizeitaktivitäten in ruhiger Natur!

Nur ein Feldweg entfernt grenzt das Gebiet des geplanten „neuen“ Steinbruchs daran an. Demzufolge wird man beim entspannten Spaziergang, bei einer entspannten Wanderung oder einer Tour mit dem Mountainbike, aber insbesondere als Anwohner durch den entstehenden Lärm und Schmutz erhebliche Beeinträchtigung in Kauf nehmen müssen.

Gerade in Zeiten von Corona und den bestehenden Reiseverboten ist wieder deutlich geworden, wie hoch der Bedarf an regionalen Ausweichmöglichkeiten tatsächlich ist! Um ein Vielfaches mehr an Menschen aus der gesamten Umgebung nutzten im vergangenen Jahr das Angebot unseres Naherholungsgebietes.

Vom Charme der zweiten Reihe„, sprachen die Gründer des Konzepts „Wandern auf den europäischen Kulturwegen“. Dieses wurde vom Unterfränkischen Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg gemeinsam mit dem Archäologischem Spessart-Projekt e.V. im Spessartbund sowie der interkommunalen Allianz ILE Maindreieck organisiert und umgesetzt.

Eine auswärtige Autorin bestätigt nach einer Wanderung auf dem Kulturweg durch Lindelbach in ihrem Blogartikel (hinter-dem-horizont.com), die wundervolle Atmosphäre. Zudem wurde Lindelbach im letzten Jahr mehrfach als „Geheimtipp“ für eine aktive „Rauszeit“ im Grünen von Zeitungen wie der Main Post und dem Magazin „Lohnenswert“ empfohlen.

Ein weiterer Grund, der uns darin bestätigt, sich FÜR den ERHALT dieses Areals einzusetzen.

Auch befindet sich das „Fanni-Haus“ in diesem Bereich und ist lediglich eine Feldwegbreite vom ersten Abschnitt des geplanten Steinbruchs entfernt. Ein beliebter Treff- und Sammelpunkt für die Menschen aus dem Dorf und den umliegenden Nachbarortschaften. Zusammen kommen und gemeinsam eine gute Zeit haben – dafür sorgt das „Fanni-Haus“ schon über viele Jahrzehnte. Für viele ist dieser Ort ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben. Jedoch werden solche Treffen in ruhiger und idyllischer Abgeschiedenheit durch die Lärm- und Schmutzauswirkungen des geplanten Steinbruchs deutlich eingeschränkt!

Die schwerwiegende Veränderung der Landschaft
und ihre Atmosphäre

Die landschaftlichen Einschnitte ergeben sich aus dem Projekt selbst: Um überhaupt an die gewünschten Steine zu kommen, muss tief gegraben werden. Von anfangs 10 Metern, was nur einen sehr kleinen Bereich im 1. Abschnitt betrifft, geht es großflächig in die Tiefe von bis zu 34 Metern! Die dadurch abgetragene Erde muss vor Ort zwischengelagert werden. Das Ergebnis sind gewaltige Erdhügel. Sowohl vom Naherholungsgebiet als auch vom Ort aus wären diese Hügel deutlich sichtbar und der erste Blick vor die Haustür. Ein freier Blick über die Felder und Wiesen wird in diesem Bereich kaum mehr möglich sein. Das idyllische und natürliche Landschaftsbild droht zerstört zu werden.

Erdhügel Fuchsstadt
Zwischen dem Erdhügel beim Steinbruch kurz vor Fuchsstadt (Kreis) und der Fläche des geplanten neuen Steinbruchs in Lindelbach liegen ca. 4,5km (Luftlinie) und trotzdem ist der Erdhügel aus dieser Entfernung nicht zu übersehen und gut zu erkennen.

Zudem muss berücksichtig werden, dass durch dieses Projekt landwirtschaftliche Flächen (immerhin/ vorerst knapp 10 ha) verloren gehen – für immer. Bereits mehrfach wurde auf die Ressourcenknappheit solcher Anbauflächen aufmerksam gemacht. Steigende Bevölkerungszahlen, zunehmende Flächenversiegelung und Umnutzung landwirtschaftlicher Flächen (z. B. zum Steinbruch) führen zu immer weniger Anbauflächen und damit zu Nahrungsmittelknappheit. Auch das für die Gesellschaft allgemein bestehende Problem der Grundwasserversorgung, jetzt und in Zukunft ist weiterhin ungelöst. Die hier betroffene und intakte Lützelquelle (wie bereits im Kapitel Hydrologie erläutert) ist Teil dieser so wichtigen Grundversorgung.
Hier werden wieder die weitreichenden Auswirkungen, mitunter auf die Lebensqualität, so eines Projektes sichtbar.

Renaturierung

Bis zur Renaturierung betroffener und schließlich stillgelegter Flächen dauert es einige JAHRZEHNTE. Das betrifft mehrere Generationen! Renaturierung könnte die Vorstellung wecken, die zuvor schöne Naturlandschaft werde wiederhergestellt. Auch der Vergleich zum bestehenden historischen Steinbruch liegt nahe.
Die Realität sieht in diesem Falle leider anders aus! Die Auflagen und Richtlinien verpflichten lediglich zur Wiederaufschüttung der entstandenen Krater. Das Ergebnis wären dann kleinere Hügellandschaften, denn die Erde benötigt einige Zeit, um sich setzen zu können.

Beeinträchtigung durch Lärmbelästigungen

Lärmwirkung

Lärm ist im Grunde unerwünschter Schall. Jedes störende Geräusch aktiviert den menschlichen Körper und versetzt ihn in Alarmbereitschaft. Stressreaktionen können bereits bei nicht gehörschädigenden Schallpegeln ausgelöst werden.
Die autonomen Reaktionen treten auch im Schlaf und bei Personen auf, die scheinbar an Lärm gewöhnt sind.

Hier sei erwähnt, dass bei der Umsetzung des Projektes Nachweise über Prognosen zur erwarteten Lärmstärke des geplanten Steinbruchs erbracht werden müssen.
Diese basieren aber ausschließlich auf theoretischen Berechnungen, die zudem auf den günstigsten, also niedrigsten Lärmwerten der genutzten Gerätschaften beruhen. Das führt zu einer Verharmlosung der Umstände, welche es unmöglich machen sich eine Meinung anhand realistischer Tatsachen zu bilden. In der Realität bleibt viel Spielraum für die Lärm-Lautstärke. Dazu kommt die andauernde und tägliche Lärmbelastung im Alltag. Diese wird durch die bereits oben genannten regelmäßigen Arbeitszeiten (unter dem Punkt „Die Distanz zum Dorf“) deutlich.

Lärm hat Auswirkungen auf den gesamten menschlichen Organismus. Von seelischer und psychischer Beeinträchtigung bis hin zu körperlichen Beeinträchtigungen.

Die Folgen durch zu viel Schall (in Stärke/Dauer) können zu nachhaltigen gesundheitlichen Schäden führen:

  • Nervosität, Angespanntheit
  • Müdigkeit, Niedergeschlagenheit
  • Aggressivität
  • Störung der Konzentration
  • Beeinträchtigung des Leistungsvermögens
  • Beeinträchtigungen des Hörvermögens bis hin zur Schwerhörigkeit
  • Dauerhafte Ohrgeräusche (Tinnitus)
  • Bluthochdruck
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten

Weitreichende Folgen für die gesamte Gesellschaft

Die möglichen gesundheitlichen Schäden haben weitreichende Folgen.
Neben den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen und die enorm darunter leidende Lebensqualität, ist im weiteren Sinne auch die wirtschaftliche Ebene betroffen, denn die aktuelle Arbeitswelt zeigt:
Mittlerweile ist das eigene zu Hause auch der Arbeitsplatz vieler Menschen – „Homeoffice„. Für eine gute Konzentration und um konstant gute Leistung erbringen zu können, benötigt es eine störungsfreie Umgebung!
Ausgewogen leben und leistungsstark arbeiten inmitten nicht selbstregulierbarer und immensen Lärmbelästigungen ist unmöglich!
Die Dauer des Projektes spielt hier ebenfalls eine bedeutende Rolle. Sie beläuft sich auf vorerst mindestens 30 – 40 Jahre! Fast ein ganzes Arbeitsleben.

Im Umkehrschluss lässt sich erkennen, dass mit steigender Lebensqualität, die zu mehr Glücksempfinden und höherer Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen führt, auch die Gesellschaft als Ganzes nachhaltig profitiert. Ein Gewinn für das gesamte System – Arbeitgeber, Krankenkassen, das nähere Umfeld und die Mitmenschen.

Frische Luft – Feinstaubbelastung

Feinstaub spielt nicht nur in Großstädten eine wichtige Rolle!
Menschen mit einer Atemwegserkrankung wie z.B. Asthma, sowie Eltern, die sich eine gesündere Umgebung zum Aufwachsen ihrer Kinder wünschen oder einfach Menschen, die gesundheitsorientiert leben, entscheiden sich bewusst FÜR ein Leben auf dem Land. Durch eine im Durchschnitt bessere Luftqualität kann auch eine höhere Lebensqualität im Alltag erzielt werden.
Die Zerstörung guter Luftverhältnisse führt im schlimmsten Falle zur Zwangsabwanderung von Anwohnern, ob gesundheitsbedingt oder in Anbetracht der sinkenden Lebensqualität .

Feinstaub kurz erklärt

Feinstaub besteht aus winzig kleinen, nicht sichtbaren Partikeln. Bei Entstehung gelangt er in die Luft, die wir am Ende auch einatmen. Dabei wird Feinstaub in unterschiedliche Partikelgrößen eingeteilt.
Je kleiner die Staubteilchen sind, desto größere Entfernungen können sie durch die Luft getragen werden und desto tiefer in unsere Atemwege eindringen und Lungengewebe nachhaltig schädigen. Aber: Es gilt gleichzeitig nicht als geklärt, welche Feinstaubpartikel am gefährlichsten sind. So kann letztlich nur eine entsprechende Prävention, also die Vermeidung zu hoher Konzentrationen, langfristig schützen.

Schon allein der Abbau von Steinen produziert mehr als genug Feinstaub und Staub, dazu kommt der Transport des Materials durch LKW´s/ Muldenkipper.

Feinstaub entsteht durch:

  • Staub, der beim Befahren von der Bodenoberfläche aufgewirbelt wird
  • Aufladen und Abladen des Gesteins
  • Mehrfaches Auf- und Abladen des Aushubmaterials
  • Permanentes Aufwirbeln von liegengebliebenem Staub (Tag und Nacht)
  • Bremsen- und Reifenabrieb der genutzten Fahrzeuge
  • Den Verbrennungsprozess des Dieselmotors (LKW´s/ Kettendozer, Radlader, Muldenkipper und Raupenbagger)

Je kleiner die Teilchen sind, desto tiefer können sie in den Körper eindringen!

Mögliche Folgen von Feinstaubpartikel auf die Gesundheit sind:

  • Reizungen der Schleimhaut
  • Lokale Entzündungen im Rachen
  • Entzündungen in Luftröhre, Bronchien und Lungenbläschen
  • Atemwegserkrankungen
  • Langfristige Feinstaubbelastung kann zu Herz-Kreislauferkrankungen und Lungenkrebs führen.
  • Ultrafeine Partikel können bis in die Lungenbläschen vordringen. Von dort gelangen sie weiter in die Blutbahn. Infolgedessen können sie alle Organe erreichen. Das Blut kann dickflüssiger werden, die Gefahr eines Infarkts steigt.
  • Gelangen die Partikel ins Gehirn, können sie zu Schlaganfällen beitragen.

Daraus folgt: Feinstaubvermeidung ist eine höchst effektive Gesundheitsprävention. Denn trotz bestehender Grenzwerte, die durch die Regierung festgelegt wurden und einzuhalten sind, besteht keine Grenze, unterhalb derer keine Gesundheitsbelastung entsteht. Bereits sehr geringe Konzentrationen können gesundheitsschädigend wirken!

Besonders gefährdete Personenkreise sind:

  • Kleinkinder: Unter hoher Feinstaubbelastung können Lungenwachstum und Lungenfunktion eingeschränkt werden
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • ältere Menschen,
  • Menschen mit bestehenden Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislaufproblemen.

Zwar konnten die Gesamt- und Feinstaubemissionen in Deutschland erheblich reduziert werden, jedoch und das ist das eigentliche Problem, verlangsamte sich deren Abnahme. Es ist anzunehmen, dass in den nächsten Jahren die Staubkonzentration in der Luft nur noch langsam abgebaut wird. Dies begünstigt im ganz allgemeinen eine anhaltende Luftverschmutzung.

Abschließend – (Standpunkt/Haltung)

Die Schilderungen konnten hoffentlich deutlich machen, dass das Projekt um den geplanten Steinbruch in einem großen Konflikt mit den Bedürfnissen der Dorfgemeinschaft und der Region liegt. Das Areal ist für die geplante Art des Projektes und dessen Größenordnung unserer Auffassung nach zu eng bemessen, um zu einer ausgewogenen und zufriedenstellenden Lösung aller Beteiligten zu gelangen.

Der Wohn- und Lebensraum gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen und ist mehr als nur ein sprichwörtliches „Dach über dem Kopf“. Ein Zuhause ist nicht nur ein Haus, sondern ein Ort, an dem man sich wohl fühlt, und das resultiert aus den gesamten Wohn- und Lebensverhältnissen. Der Radius endet nicht am „Gartenzaun“, er schließt die nähere Umgebung mit ein.

Wer nur das Projekt im Kleinen betrachtet, verschließt die Augen vor den weiterreichenden Folgen im Großen und Ganzen.
Jede Entscheidung, die wir heute treffen, formt unsere Zukunft und die von darauffolgenden Generationen. Damit auch zukünftige Generationen eine lebenswerte und intakte Umwelt vorfinden können, stellen wir uns gegen das geplante Steinbruchprojekt. Denn: Die Rekonstruktion im Nachhinein ist unmöglich, eine Renaturierung dauert Jahrzehnte.
Vorsorge statt Nachsorge sollte die Devise lauten!

In fünf Jahren, so schätzt man, würde dieses Projekt aufgrund von zunehmender Flächenversiegelung und strengeren Auflagen im Bereich Naturschutz (u.a. die Grundwasserversorgung betreffend) nicht mehr genehmigt. Deshalb die Eile des Steinbruchunternehmens. Wenn also in fünf Jahren solch ein Projekt zur Genehmigung unvertretbar wird, gilt es jetzt zu handeln und dieses Projekt zum Wohle der Region zu verhindern. Man sollte vorsorglich denken und zukünftigen Richtlinien zuvorkommen, um so zu retten was im Nachhinein langwierig oder gar nicht wiederherzustellen wäre.

Die hier deutlich gewordene Sicht geht in der Politik und dem Geschäftswesen leider schnell unter und wird in Entscheidungen gerne überhört oder ihr wird nur eine geringe Beachtung geschenkt.
Wir hoffen und wünschen uns, dass unsere Beweggründe deutlich geworden sind und für zukünftige Entscheidung Gewicht haben.


Dafür bedarf es Unterstützung. Ihrer Unterstützung!

BÜRGERINITIATIVE LINDELBACH